Richtig zitieren lernen in 9 Minuten
So gibst Du Quellen richtig an & vermeidest ein Plagiat! Entdecke die wichtigsten Zitierregeln, Zitierweisen & Abkürzungen – kurz & verständlich erklärt. Richtig zitieren lernen war nie schöner. Jetzt kostenlos anschauen!
Herzlich willkommen zum Tutorial „Korrekt zitieren in Deiner Thesis – So geht’s“. Richtiges Zitieren nimmt beim wissenschaftlichen Arbeiten einen essenziellen Stellenwert ein. Übernimmst Du fremdes Gedankengut, so musst Du dies ordnungsgemäß kenntlich machen. Auf diese Weise schaffst Du nicht nur Transparenz und Nachvollziehbarkeit; zudem schützt Du Dich vor den verheerenden Folgen eines Plagiats. Bevor Du Deine ersten wissenschaftlichen Arbeiten verfasst, solltest Du daher mit den einschlägigen Zitierregeln vertraut sein. Dieses Tutorial vermittelt Dir einen kompakten Überblick über die Grundregeln des wissenschaftlichen Zitierens.
Welche Zitate gibt es?
Schauen wir uns zunächst an, welche Arten von Zitaten unterschieden werden. Beim Zitieren bestehen grundsätzlich zwei Optionen: Du kannst direkt oder indirekt zitieren.
Direkte Zitate kennzeichnen sich dadurch, dass eine Textstelle wörtlich übernommen wird, einschließlich der eventuell dort enthaltenen Hervorhebungen. Um ein wörtliches Zitat als solches anzuzeigen, setzt Du es in doppelte Anführungszeichen. Überschreitet der direkt zitierte Auszug drei Zeilen beziehungsweise 40 Wörter, wird er als sogenanntes Blockzitat formatiert. Ein Blockzitat bildet einen eigenen Absatz und wird in der Regel links und rechts eingerückt, bei kleinerer Schrift und einzeiligem Zeilenabstand. Anders als die kürzeren Direktzitate müssen Blockzitate aufgrund ihres auffallenden Formats nicht unbedingt in Anführungszeichen gesetzt werden. Das wörtliche Zitieren bietet sich an, wenn der originale Wortlaut der Textstelle relevant ist.
Ein Spezialfall eines Direktzitats ist das Zitat im Zitat. Hierbei ist in der von Dir wörtlich zitierten Textstelle ein weiteres wörtliches Zitat einer anderen Person enthalten. In diesem Zusammenhang musst Du Folgendes beachten: Handelt es sich bei Deinem direkten Zitat um ein normales wörtliches Zitat oder um ein Blockzitat mit doppelten Anführungszeichen, so musst Du die doppelten Anführungszeichen des Zitats im Zitat zu einfachen Anführungszeichen ändern. Anders verhält es sich jedoch bei einem Blockzitat ohne doppelte Anführungszeichen: Da Dein Blockzitat hier keine Anführungszeichen aufweist, musst Du die doppelten Anführungszeichen des Zitats im Zitat übernehmen.
Ein weiterer Sonderfall eines direkten Zitats ist das Sekundärzitat. Hierbei zitierst Du eine Textstelle nicht aus der Originalquelle, sondern aus einer sekundären Quelle. Um dies kenntlich zu machen, verwendest Du den Hinweis „zitiert nach“. Im Literaturverzeichnis gibst Du dann lediglich die sekundäre Quelle an.
Sekundärzitate solltest Du jedoch nur im Notfall verwenden, nämlich dann, wenn Du nicht auf die Ursprungsquelle zugreifen kannst. Denn wer Sekundärzitate nutzt, ist außerstande nachzuprüfen, ob die Ursprungsquelle richtig wiedergegeben wird.
Wenden wir uns jetzt den indirekten Zitaten zu. Bei indirekten Zitaten wird eine Textstelle sinngemäß in eigenen Worten wiedergegeben. Die zitierte Stelle wird demnach paraphrasiert. Deshalb werden hierbei keine Anführungszeichen gesetzt. Als Faustregel kannst Du Dir merken, dass Du indirekte Zitate öfter als direkte Zitate verwenden solltest, zumal sie als Paraphrasen im Vergleich zu direkten Zitaten eine Eigenleistung widerspiegeln.
Zitierregeln für richtiges Zitieren
Da Du nun einen Überblick über die verschiedenen Arten von Zitaten hast, stellt sich als nächstes die Frage, wie eine direkt oder indirekt zitierte Quelle jeweils korrekt angegeben wird. Eine Quellenangabe ist genau dann korrekt, wenn sie mit den Regeln der gewählten Zitierweise übereinstimmt.
Zu den am häufigsten verwendeten Zitierweisen zählen die APA-Zitierweise, der MLA-Stil, die Harvard- oder „amerikanische“ Zitierweise und die deutsche Zitierweise. Der APA- und MLA-Zitierstil sind an die Vorgaben einer Organisation gebunden, nämlich der American Psychological Association, kurz APA, beziehungsweise der Modern Language Association, MLA. Die Harvard-Zitierweise und die deutsche Zitierweise unterliegen hingegen nicht den Richtlinien einer Organisation, weshalb sich ihre Regeln von Hochschule zu Hochschule unterscheiden können. Bringe daher in Erfahrung, welche Zitierweise genau verlangt wird und halte Dich streng daran. Je nach Zitierweise kannst Du Deine Belege in Fußnoten oder direkt im Text aufführen. Das Zitieren in Fußnoten folgt der deutschen Zitierweise. Bei den APA-Richtlinien, der Harvard-Zitierweise und dem MLA-Stil ist das Zitieren im Text Vorschrift.
Zitierst Du im Text, erfolgt die Angabe durch einen Verweis in Klammern oder im Fließtext. Dort gibst Du den Verfasser, das Erscheinungsjahr und eventuell die Seite beziehungsweise den Seitenbereich an.
Beim Zitieren in Fußnoten werden Quellen anhand fortlaufender arabischer Ziffern am Ende einer Seite angegeben. Eingefügt werden Fußnoten im Fließtext mittels einer hochgestellten arabischen Ziffer. Bei sinngemäßen Zitaten steht das Fußnotenzeichen entweder direkt an dem Wort oder der Wortgruppe, auf die Du Bezug nimmst, oder nach dem schließenden Zeichen eines Satzes beziehungsweise Teilsatzes. Im Falle direkter Zitate platzierst Du die Fußnote entweder direkt nach dem schließenden Anführungszeichen oder, sofern es sich um ein Blockzitat ohne Anführungszeichen handelt, nach dem schließenden Satzzeichen.
Formatiert werden Fußnoten mit einfachem Zeilenabstand und einer kleineren Schriftgröße (in der Regel zwei Punkte kleiner als die Schrift des Fließtextes). Im Sinne der Übersichtlichkeit ist es zudem üblich, Fußnoten einzurücken, so dass ab der zweiten Zeile der Fußnotentext unter dem ersten Wort der ersten Fußnotenzeile beginnt und nicht unter der Fußnotenziffer. Darüber hinaus enden sämtliche Belege in Fußnoten mit einem Schlusspunkt.
Zu guter Letzt möchten wir Dich noch auf ein paar Abkürzungen aufmerksam machen, die je nach Zitierweise für ein richtiges Zitieren wesentlich sind. Eine erste wichtige Abkürzung ist „vgl.“ für „vergleiche“. Sie findet in der deutschen und Harvard-Zitierweise Verwendung, um eine indirekt zitierte Quelle zu kennzeichnen. Falls Du mehrere Quellen zugleich indirekt zitieren möchtest, verwendest Du die Abkürzung jedoch nur einmal, und nicht pro Quelle. Möchtest Du einen Seitenbereich angeben, der sich über zwei Seiten erstreckt, dann kannst Du die Abkürzung „f“ für „folgende Seite“ verwenden. Um auf einen Seitenbereich von mehr als zwei Seiten zu verweisen, findet häufig das Kürzel „ff“ Verwendung, welches für „folgende Seiten“ steht. Angaben mit dieser Abkürzung solltest Du jedoch vermeiden, da sie ungenau sind. Gib stattdessen den genauen Seitenbereich an.
Falls Du zum wiederholten Male dieselbe Quelle angeben möchtest, kannst Du dies mit dem Kürzel „ebd“ oder „ebda.“ für „ebenda“ tun. Allerdings solltest Du dieses Kürzel nicht am Anfang einer neuen Seite verwenden. Denn für den Leser ist es umständlich, wenn er erst zurückblättern muss, um herauszufinden, auf welche Quelle der Verfasser Bezug nimmt. Die Abkürzung „ebd.“ ist ausschließlich in der Harvard- und Deutschen Zitierweise vorgesehen.
Geht es darum, den Herausgeber eines Sammelbandes kenntlich zu machen, verwendest Du „Hrsg“ beziehungsweise „Hg“, falls mehrere Personen gemeint sind. Alternativ kannst Du die Abkürzung „Hg“ für den Singular und „Hgg“ für den Plural nutzen.
Gelegentlich kommt es vor, dass Du in Quellen auf formale oder inhaltliche Fehler stößt. Bei direkten Zitaten müssen diese Fehler zwar ebenfalls übernommen werden. Jedoch kannst Du mit der Bezeichnung „[sic]“ darauf hinweisen, dass Du sie so in der Quelle vorgefunden hast. Die Abkürzung steht für das lateinische „sīc erat scriptum“ und bedeutet ‚so stand es geschrieben‘. Eine weitere gebräuchliche lateinische Abkürzung ist „et al.“ für „et alii“ beziehungsweise „et aliae“, zu deutsch: „und andere“. Sie findet Verwendung, wenn eine Quelle drei oder mehr Verfasser aufweist.
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